Eine historische Chance für den Windenergieausbau

Nach der Insolvenz der MV-Werften im letzten Jahr hat die Bundeswehr das Gelände der Werft in Rostock-Warnemünde übernommen. Dort gibt es jetzt die historische Chance, zusätzlich ein Offshore-Unternehmen anzusiedeln. Doch bislang blockiert das Bundesverteidigungsministerium diesen Plan.

In Rostock könnten Konverter-Plattformen für die Offshore-Windindustrie entstehen. Plattformen, ohne die unsere Ausbauziele – und damit letzten Endes auch Klimaschutzziele – nicht zu schaffen sind. Diese Plattformen können weltweit nur an sehr, sehr wenigen Standorten gefertigt werden – bislang gehen viele Aufträge nach Asien.

Die Ansiedlung wäre aus meiner Sicht in direkt dreifacher Hinsicht von großem Wert: Es würden rund 1000 gut bezahlte Jobs in einer Zukunftsbranche in Mecklenburg-Vorpommern entstehen – in einer Region, die durch den Strukturwandel in der maritimen Wirtschaft gerade vor großen Herausforderungen steht. Wir würden zudem der Offshore-Windenergie und damit der Energiewende einen kräftigen Schub geben – dieses Ziel hat ja nun zuletzt auch der Bundeskanzler ausgegeben. Und wir könnten drittens die Wertschöpfung in Deutschland und der Europäischen Union halten und damit auch unsere Resilienz und Unabhängigkeit in der Energieversorgung weiter stärken.

Diese Chancen sollten wir nicht verspielen. Die Verhandlungen laufen bereits seit längerer Zeit – und das Bundesverteidigungsministerium gibt bislang nicht zu erkennen, dass es diese Chancen ausreichend in seiner sicherheitspolitischen Abwägung berücksichtigt. Deshalb habe ich einen Brief an den neuen Verteidigungsminister Boris Pistorius geschrieben, über den der NDR heute berichtet. Sie und ihr können/könnt meinen Brief hier auch im Wortlaut nachlesen. 

Die Energiewende hin zu 100 Prozent Erneuerbaren ist eine riesige Aufgabe. Wir werden als grüne Bundestagsfraktion weiter an allen Stellen daran arbeiten, dass sie gelingt!

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